Kamen kann mehr - Parteiprogramm der CDU Kamen
Kamen für alle Generationen
Kamen für alle Generationen bedeutet für uns: Verantwortung für alle Generationen! Familien sind, das ist die feste Überzeugung der CDU, das Fundament unserer Gesellschaft. Familie und Kinder gehören für die große Mehrheit der Frauen und Männer in Kamen zu einem glücklichen Leben. In der Familie suchen und finden Menschen Liebe, Geborgenheit und gegenseitige Unterstützung. Auch in Ehen und Lebenspartnerschaften, die ohne Kinder bleiben, übernehmen Frauen und Männer dauerhaft füreinander Verantwortung.
Dabei waren die Aussichten auf ein langes und gesundes Leben in unserem Land noch nie so groß wie heute. Die Lebenserwartung steigt stetig an. Gleichzeitig werden aber weniger Kinder geboren und die Einwohnerzahl sinkt. Kamen hat in den letzten 15 Jahren rund 2.800 Einwohner verloren. Die Folgen sind unter anderem: Immer weniger Einwohner müssen mehr finanzielle Lasten tragen. Die Zahl der Schüler geht zurück, den Unternehmen droht ein Fachkräftemangel. Für die Älteren – und die Menschen mit Behinderung – gibt es zu wenig barrierefreie Wohnungen und Häuser, während absehbar in manchen Stadtquartieren Wohnraum leer stehen wird.
Deshalb wollen wir alle Familien besser unterstützen. Für uns zählen die Entscheidungen der Familien, wie sie ihr Leben gestalten wollen. Denn als Partei mit christlichem Menschenbild vertrauen wir den Menschen und ihren Entscheidungen. Uns ist klar: Nur wenn wir gemeinsam als gesamte Gesellschaft anpacken, können wir diese Aufgaben meistern. Und nur gemeinsam können wir auch die Chancen nutzen, die sich daraus ergeben.
Kamen für Familien, Kinder & Jugendliche
Die Situation vieler Kinder und Jugendlicher sowie derer Familien ist heute stark geprägt von einer gesellschaftlichen Realität, die hohe Anforderungen an Eltern als Erziehende, an Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber, an Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer und an Ehe- und Lebenspartner stellt.
Die Familie, in welcher Form sie auch immer gelebt wird, ist und bleibt für den überwiegenden Teil unserer Bevölkerung ein Ort lebendiger, gelebter Solidarität zwischen den Generationen. Die „Familienkultur“ hat dabei für die Bildungsperspektiven von Kindern und Jugendlichen einen besonderen Stellenwert.
Die vordringliche Verantwortung der Eltern für das Aufwachsen ihrer Kinder wird heute zunehmend durch Angebote in öffentlicher Verantwortung ergänzt, wobei es wesentlich auf das gelingende Ineinandergreifen von privater und öffentlicher Verantwortung ankommt.
Kommunale Familienpolitik bedeutet für uns zum einen Familien zu stärken und zu unterstützen und zum anderen alle Familien und ihre Bedürfnisse in den Blick zu nehmen. Denn: Jeder junge Mensch hat ein Recht auf Förderung seiner Entwicklung und Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit.
Kamen lebenserfahren
Bereits heute sind die 40- bis 55-jährigen Kamenerinnen und Kamener die Altersgruppe, die den größten Anteil an der Gesamtbevölkerung ausmacht. Im Jahr 2025 wird die Kamener Bevölkerung deutlich älter sein als heute. In der Bevölkerungsvorausberechnung des „Handlungskonzeptes Wohnen“ wird Kamen bis 2025 circa 3.500 Einwohner verlieren.
Damit wird deutlich: Kamen steht – wie viele andere Kommunen auch – vor vielfältigen Herausforderungen. Die Weiterentwicklung unserer Stadt erfordert, Strukturen (weiter-) zu entwickeln, um älteren Bürgerinnen und Bürgern attraktive Lebensräume zu bieten. Viele Verbesserungen, die dabei ursprünglich für Ältere gedacht waren, kommen letztlich allen Menschen in unserer Stadt zugute und tragen damit gleichzeitig zu mehr Familienfreundlichkeit in unserer Stadt bei.
Hosgeldiniz! Serdecznie witamy! добро пожаловать! Benvenuto! Herzlich Willkommen! = Vielfältiges Kamen
Kamen ist eine Stadt der Vielfalt – das erleben wir jeden Tag. Mitbürgerinnen und Mitbürger aus allen Herren Ländern leben, wohnen und arbeiten in unserer Stadt. Integration kennt dabei weder Vor- noch Sonderrechte. Es ist die Aufgabe einer Stadt, die öffentlichen Regelstrukturen nachhaltig darauf auszurichten, dass sie dem Bedarf der gesamten Bevölkerung entsprechen, unabhängig von einer etwaigen Zuwanderungsgeschichte.
Von wesentlicher Bedeutung für ein gelingendes Zusammenleben ist neben einer erfolgreichen Sprach- und Integrationsförderung die Integration in unsere Wertegemeinschaft. Unsere Gesellschaft hat ein solides Fundament: Die europäischen Verträge und das Grundgesetz bilden den Rahmen für ein Miteinander, das auf Recht und Freiheit, Gleichberechtigung und Respekt sowie auf Wertschätzung und Verständnis beruht.
Kamen für Menschen mit Behinderungen
“Nicht behindert zu sein, ist wahrlich kein Verdienst, sondern ein Geschenk, das jedem von uns jederzeit genommen werden kann.“ Richard von Weizsäcker, sechster Bundespräsident der Bundesrepublik Deutschland.
Kamen - Mittelstand als festes Fundament unserer Wirtschaft
Kamen - Stadt der Wirtschaft bedeutet für uns: Verantwortung für Arbeitgeber wie für Arbeitnehmer. Die CDU hat sich entschieden: Kamen benötigt eine kommunale Wirtschaftspolitik, die Wirtschaft und Wirtschaften tatsächlich ermöglicht.
Unsere Stadt liegt strategisch günstig zwischen den beiden Großstädten Dortmund und Hamm, mitten im Herzen von Westfalen. Die guten verkehrlichen Anbindungen über die Autobahnen A1 und A2 und über die Eisenbahnmagistrale bieten unverändert große Chancen für die wirtschaftliche Entwicklung unserer Stadt – und für qualifizierte Arbeitsplätze.
Aber gerade diese wirtschaftliche Positionierung unserer Stadt zwischen den beiden Großstädten und damit die Positionierung unserer Stärken wurden in der Vergangenheit vernachlässigt.
Der überwiegende Anteil der in Kamen vertretenen Wirtschaftsbetriebe sind klassische Mittelständler: Familien, die für ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und ihr Unternehmen Verantwortung tragen. Diese Arbeitgeber zeichnen sich durch ein hohes Interesse an einer langfristigen Erhaltung und Pflege ihres Unternehmens aus, diese Arbeitsgeber sind in Kamen verortet und ihnen wohnt eine hohe Bereitschaft zur Übernahme von politischem, kulturellem und gesellschaftlichem Engagement inne.
Eine kommunale Wirtschaftsförderung hat alle Maßnahmen zu umfassen, die die Standortwahl von Unternehmen beeinflussen. Dies betrifft nicht nur infrastrukturelle Voraussetzungen wie zum Beispiel die Bereitstellung von Industrie- und Gewerbeflächen, sondern in der kommunalen Wirtschaftsförderung kommt auch die Haltung zur Wirtschaft und zum verantwortlichen Handeln von Arbeitgeberinnen und Arbeitgebern zum Ausdruck.
Nur wer - wie die CDU - Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber als Partner bei der Zukunftsgestaltung unserer Stadt begreift, kann ein unternehmensfreundliches Klima schaffen und damit zum wirtschaftlichen und sozialen Wohl in unserer Stadt beitragen.
Kamen bleibt mobil - Verkehrspolitik
So sehr die Autobahnen A1 und A2, die Bundes- und Landesstraßen sowie die Eisenbahnstrecke die Standortattraktivität Kamens für Unternehmen erhöhen, so sehr bewegen wir uns damit gleichzeitig im Spannungsfeld zwischen den berechtigten Interessen von Bürgerinnen und Bürger in puncto Lärmschutz und Schutz vor Luftschadstoffen.
Kamen ist, dass hat die Mobilitätsbefragung ergeben, eine Autofahrerstadt: Knapp 62 % aller Kamenerinnen und Kamener nutzen für ihre Wege das Auto. Dabei ist Kamen eine Stadt der kurzen Wege. Allen Verkehrsprognosen zufolge, wird der Güterverkehr auf der Straße in der Zukunft weiter – zum Teil deutlich - zunehmen. Dies stellt die Stadt- und Verkehrsplanung vor große Herausforderungen.
Kamen - unsere kulturelle Stadt
Kulturelles Kamen bedeutet für uns: Verantwortung für eine attraktives Kunst- und Kulturangebot im Zeichen einer angespannten Finanzsituation. Das kulturelle Leben in unserer Stadt leistet einen maßgeblichen Beitrag zur Lebensqualität. In unserer Stadt sind zahlreiche Bürgerinnen und Bürger kulturell im Ehrenamt aktiv. Sie bieten eine Fülle von Veranstaltungen und Informationen an. Das öffentliche Angebot über städtisch organisierte Feste und die Konzertaula ergänzen diese Vielfalt in besonderer Weise.
Die CDU bekennt sich zur Freiheit von Kunst und Kultur und zum Grundsatz der öffentlichen Kulturförderung. Das kulturelle Leben in unserer Stadt reicht von der Vergegenwärtigung unseres kulturellen Erbes über die traditionelle Brauchtumspflege bis hin zu vielfältigen Kunst- und Kulturaktionen. Wir möchten die zahlreichen Kulturereignisse im Zusammenwirken mit allen an Kunst und Kultur interessierten Bürgerinnen und Bürgern fördern.
Dies wird in einigen Bereichen Neupositionierungen erforderlich machen. Wir sehen vor, dass einige der heute städtisch organisierten Kunst- und Kulturveranstaltungen in die Hände von Vereinen und Verbänden – ggf. unter Zahlung eines städtischen Zuschusses - gelegt werden. Im Gegenzug wollen wir zu größeren Festen zurückkehren, die die Attraktivität unserer Stadt über die Stadtgrenzen hinaus wieder stärken.
Kamen - Stadt der Begegnung & der Partnerschaften
Kamen ist und bleibt eine Vereinsstadt: Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger engagieren sich tagtäglich in Vereinen und Verbänden und gestalten unsere Stadt darüber mit. Ob in der Kinder- und Jugendarbeit oder im Vereinssport, in Vereinen der Brauchtumspflege oder in Siedlergemeinschaften: Gemeinsamkeit und Begegnung werden in Kamen auf vielfältige Weise gepflegt.
„Gelebte Begegnung“ als ein kommunaler Beitrag zur Völkerverständigung soll in der Zukunft weiterhin das Motto für unsere sieben Städtepartnerschaften sein: Ängelholm (Schweden), Bandirma (Türkei), Beeskow (Deutschland), Eilat (Israel), Sulecin (Polen), Montreuil-Juigne (Frankreich) und Unkel am Rhein (Deutschland).
Partnerschaften der Städte bedeutet, das Verständnis zwischen den Menschen zu fördern und Begegnungen auf einer persönlichen und familiären Ebene erlebbar machen. Insbesondere der Jugend kommt hierbei eine besondere Rolle zu.
Kamen - Stadt der Umwelt
Kamen - Stadt der Umwelt bedeutet für uns: Verantwortung für unsere Umwelt und die Sicherung der Lebensbedingungen für nachkommende Generationen zu übernehmen. Mit dem von der CDU initiierten „Kommunalen Klimaschutzkonzept Kamen“ wird es gelingen, die zukünftige Stadtentwicklung umweltgerecht zu diskutieren und die erforderlichen Maßnahmen für eine klimagerechte Stadt weiterzuentwickeln.
Eine Stadt wie Kamen verfügt über zahlreiche Handlungsmöglichkeiten, um Einsparpotentiale zu erschließen, die Nutzung von erneuerbaren Energien weiter voranzutreiben und somit eine Vorbildfunktion beim Klimaschutz einnehmen zu können.
Kamen bildet
„Kamen bildet“ bedeutet für uns: Verantwortung für Bildungschancen von Kindern und Jugendlichen in unserer Stadt zu übernehmen und das lebenslange Lernen zu fördern. Wir verstehen kommunale Bildungspolitik als erweiterte Verantwortung. Es geht heute neben der Bereitstellung von Infrastruktur auch um die Gestaltung von kommunaler Bildungspolitik im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten.
Vielen Herausforderungen kann kommunal begegnet werden, wenn die Handlungspartner aus Kindertagesbetreuung, Schulen, Wirtschaft, Verwaltungen und Eltern an einen Tisch gebracht werden: Wir nennen das den „kommunaler Bildungsdialog“. Damit wollen wir mehr tun, als uns auf eine Finanzierung von Schulgebäuden und Lehr- und Lernmittel zu reduzieren. Die erfolgreiche Gestaltung von Bildungsprozessen hängt heute entschieden von einem Zusammenwirken der Bildungsträger ab – ob bei der frühzeitigen Sprachförderung, ob bei den Übergängen zwischen Kindertageseinrichtung und Grundschule oder von der Grund- in die weiterführende Schule oder die Beteiligung der Eltern im Sinne einer Bildungs- und Erziehungspartnerschaft.
Nur: Lernen muss jede und jeder selbst – wir können nur die Rahmenbedingungen und das Zusammenwirken verbessern.
Kamen - Stadt der Zukunft & Ortsteile
Stadt der Zukunft bedeutet für uns: Verantwortung für unsere Stadt im Ganzen genauso wie für unsere Ortsteile und ihre Besonderheiten zu übernehmen. Neben den vorstehend aufgeführten „Gemeinsam erfolgreich“-Ideen für eine gelingende Stadtpolitik gibt es auch ortsteilspezifische Besonderheiten, die wir hier aufrufen und zur Diskussion stellen.
Auch wenn das Einhorn seine Bedeutung als Wappentier der Heeren-Werver verloren hat, ist es doch nahezu allgegenwärtig – zumindest auf einem Kreisverkehr erinnert es an die Geschichte unseres Stadtteils. Genau wie die Methleraner, Westicker, Kaiserauer und Wasserkurler sind auch wir ein eigenes „Völkchen“. Denn erstmals wurde Heeren im 14. Jahrhundert urkundlich erwähnt. Die in früheren Jahren ausgeprägten Bergbaustrukturen wirken heute noch nach und sind zumindest für unseren Ortskern prägend.
Erstmals wurde der Name Methler im Jahre 898 erwähnt. Dieser Kamener Ortsteil kann somit auf eine weit zurückreichende geschichtliche Tradition blicken. Die „Römer-Funde“, die heute im „Haus der Stadtgeschichte“ und im Gustav-Lübke-Museum in Hamm aufbewahrt werden, zeugen von einer noch früheren Bedeutung des Ortsteils.
Die Zusammenfassung von Methler mit den Nachbargemeinden Westick und Wasserkurl im Jahr 1967 zur „Großgemeinde“ und die spätere Eingemeindung in die Stadt Kamen hat an dem Selbstverständnis unserer Bürgerinnen und Bürger für ihren jeweiligen Ortsteil wenig verändert: Traditionen werden hier hochgehalten.
Der Kamener Süden ist der kleinste Ortsteil in unserer Stadt. Erfreulicherweise werden wir hier die geringsten Bevölkerungsverluste in der Zukunft zu erwarten haben. Deshalb ist es wichtig, den Kamener Süden weiter zu stärken und im Dialog mit unserer Bevölkerung weiterzuentwickeln.
Kamen wurde erstmals 1050 im Besitztumsverzeichnis der Abtei Werden genannt. Über eine wechselvolle Geschichte hinweg ist Kamen-Mitte heute der größte Ortsteil in unserer Stadt. Hier konzentrieren sich die Innenstadt und die Gesundheitsversorgung unserer Bürgerinnen und Bürger. Es ist erklärtes Ziel, das Kran-kenhaus in Kamen zu erhalten und keine weiteren Leistungseinschränkungen zuzulassen.
Zu Kamen-Mitte gehören ferner die Ortslagen Rottum und Derne. Vor dem Hintergrund der absehbaren Bevölkerungsveränderungen in unseren Ortsteilen ist es unser Ziel, eine wohnortnahe Nahversorgung auf-rechtzuerhalten und sicherzustellen.
Kamen - Sicherheit & Ordnung müssen sein
Stadt der Sicherheit bedeutet für uns: Verantwortung für die Abwehr von Gefahren für die öffentliche Sicherheit und Ordnung im Rahmen der kommunalen Möglichkeiten zu übernehmen.
Dabei ist kommunale Sicherheitspolitik mehr als Ordnungsdienst und Kriminalprävention: Brand- und Katastrophenschutz gehören - wie auch der Rettungsdienst - dazu. Weiter zählen präventive Ansätze in der Kinder-, Jugend- und Fami-lienpolitik genauso wie der Umgang mit „ziviler Unordnung“ im Straßen- und Parkverkehr oder bei der Verschmutzung öffentlicher Flächen dazu.
Kamen - Stadt der Finanzen
Stadt der Finanzen bedeutet für uns: Verantwortung für eine solide Haushaltspolitik übernehmen und so Handlungsspielräume für nachfolgende Generationen zu sichern.
„Kamen nicht kaputtsparen“ – ist ein viel gehörtes Zitat in Kamen, wenn es um das Thema der Haushaltskonsolidierung geht: „Wenn Politiker vom „kaputtsparen“ reden, suchen sie nur nach einer neuen Legitimation, noch mehr Schulden zu Lasten nachfolgender Generationen machen zu können.“
Unsere Stadt steht vor zukunftsweisenden Entscheidungen: Auf der einen Seite wird unsere Bevölkerung weniger werden, was im Umkehrschluss bedeutet: Soll alles so bleiben, wie es heute ist, müssen immer weniger Menschen in Kamen mehr bezahlen. Wenn notwendige Strukturveränderungen nicht vorgenommen werden, muss jeder Einzelne einen höheren finanziellen Beitrag leisten.
Strukturveränderungen können auf der anderen Seite aber Einschnitte bei „Liebgewonnenem“ bedeuten. Dabei bedeutet „Sparen“ nicht immer nur abzuschaffen oder Einrichtungen vollständig aufzugeben. Wird das „Sparen“ aber immer weiter hinausgezögert, können unzumutbare Belastungen für Bürgerinnen und Bürger entstehen. Dass dies auf die Dauer nicht gut gehen kann, sieht man – im Großen betrachtet – bei vielen europäischen Staaten, die derzeit mit massiven Einschnitten bei zahlreichen Leistungen versuchen, ihre staatliche Handlungsfähigkeit wieder zu erlangen. Das passiert, wenn mit der Haushaltskonsolidierung zu lange gewartet wird.
Die Konsolidierung öffentlicher Finanzen dauert in der Regel mehrere Jahre – oftmals sogar Jahrzehnte. Öffentliche Finanzen sind vielfach von gesetzlichen Aufgaben und/oder vertragliche Bindungen bestimmt, die nicht „einfach so“ abgebaut werden können. Aber über das „Maß der Aufgabenerfüllung“ kann man sich vielfach unterhalten.
Daher ist es unser Ziel, den Haushalt in einer transparenten Form aufzustellen. Gleichzeitig sollen Tätigkeiten, die heute als Tätigkeiten der laufenden Verwaltung bezeichnet werden, wieder vermehrt der Kontrolle des Rates unterliegen.
Die Überprüfung von Standards bei der Aufgabenerfüllung durch die Stadt als Behörde gehört genauso zur Haushaltskonsolidierung wie die Erledigung von Aufgaben im Rahmen von interkommunaler Zusammenarbeit – die übrigens aus Sicht der CDU deutliches Potential hat.
Finanzielle Hilfen von Bund und Land können nach unserer Überzeugung nur dann realistisch erwartet werden, wenn das eigene städtische Handeln stetig einem Wirtschaftlichkeitsgebot folgt. Nicht alles, was wünschenswert ist, ist am Ende tatsächlich finanzierbar. Einige der hier in diesem Wahlprogramm aufgerufenen Maßnahmen, insbesondere im Bereich der Stadtgestaltung, werden am Ende von Fördermitteln des Landes und ggf. des Bundes abhängen.
Zur Haushaltskonsolidierung gehört nach unserer Auffassung unabdingbar der Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern: Denn Kamen ist genauso Ihre Stadt wie sie auch unsere Stadt ist.