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Artikel vom: 05.03.2020

Clankriminalität Herausforderung an den Rechtsstaat.

(05.03.2020) Frauen- und Senioren Union Kamen in einer Gemeinschaftsveranstaltung zum Thema Clankriminalität. 



(Foto CDU Kamen v.l.n.r. Ernst-Dieter Standop, Rosemarie Gerdes und Walter Kemper )

 

Clankriminalität 

Herausforderung an den Rechtsstaat

 

Frauen- und Senioren-Union der CDU Kamen beschäftigten sich mit diesem Thema, zu dem Walter Kemper, Leitender Kriminaldirektor vom Polizeipräsidium Dortmund referierte. „Das Auftreten türkisch-arabischstämmiger Großfamilien in Berlin und in den Großstädten des Ruhrgebietes und die ihnen zuzurechnende Kriminalität haben sich unter dem Oberbegriff „Clankriminalität“ zum Gegenstand der öffentlichen Diskussion entwickelt und jetzt endlich gibt es auch die Bereitschaft der Politik, sich ohne falsch verstandene Toleranz mit den Problemen der kriminellen Großfamilien zu beschäftigen“, waren die einleitenden Worte des Referenten, der in seinem einstündigen Vortrag einen eindrucksvollen Überblick über das kriminelle Wirken der Clans gab. 
 

Viele der heutigen Clanmitglieder sind als Bürgerkriegsflüchtlinge nach Deutschland gekommen und haben zunächst ohne Arbeit und Einkommen am Rande der Gesellschaft gelebt. Im Laufe der Zeit haben sie feststellen können, dass ihnen die Familienstruktur Stärke verleiht und ihnen die Möglichkeit verschafft, mit Drogen-handel, Schutzgelderpressung und anderen Straftaten viel Geld zu verdienen.

 

Das Landeskriminalamt in Düsseldorf geht inzwischen von 104 Clans aus, deren Mitglieder von 2016 – 2018 auffällig geworden sind. 6449 Tatverdächtigten konnten insgesamt 14.225 Straftaten zugeordnet werden. Shisha-Bars und Wettbüros zählen zu den bevorzugten Treffpunkten der Clanmitglieder. Auch Verbindungen in die Rapper-, Rocker und Kampfsportszene konnten festgestellt werden.

 

Bei der Bekämpfung der Clankriminalität setzt die Polizei auf einen Dreiklang:

Mit Razzien und Kontrollen werden immer wieder Nadelstiche gesetzt. Dabei wird mit Ordnungsämtern, Zoll, Finanzämtern, Baubehörden, Gewerbeaufsicht und Aus-länderämterneng zusammengearbeitet.

Durch intensive Ermittlungsarbeit wird die organisierte Kriminalität bekämpft.

Denjenigen, die sich aus den kriminellen Strukturen lösen wollen, wird eine Ausstiegs-hilfe angeboten.

Mit dem Hinweis „Wir werden nicht zulassen, dass sich in unseren Städten Parallelgesellschaften bilden, rechtsfreie Räume entstehen und sich kriminelle Strukturen verfestigen“ beendete Herr Kemper seinen Vortrag, der anschließend noch ausgiebig diskutiert wurde.






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